Alterungs-
beständigkeit

 

Wie in DIN 50035 definiert, bezeichnet die Alterung die Gesamtheit aller im Laufe der Zeit in einem Material irreversibel ablaufenden chemischen und physikalischen Vorgänge. Die Alterung von Kunststoffprodukten kann durch eine Vielzahl von Einflussfaktoren wie Wärme, UV-Strahlung und Medien hervorgerufen werden und hängt in hohem Maße von den Betriebs- und Umgebungsbedingungen ab, zum Beispiel von der Betriebstemperatur.

Typische Produkte

WEVOPUR 1222

  • UV-beständig
  • Temperatureinsatzbereich von -40 °C bis 100 °C
  • Transparent, glasklar
  • Kratzfest – oberer Shore-D-Bereich

 

WEVOPUR 7210 FL

  • Hydrolysebeständig, 85/85-Damp-Heat-Test
  • Hohe Wärmeformbeständigkeit
  • Gutes Fließverhalten, niedrige Mischviskosität
  • Geringe Wasseraufnahme

 

WEVOPOX 6501 / WEVODUR HC 3001

  • Hohe Durchschlagsfestigkeit
  • Geringer Schrumpf
  • UV- und witterungsbeständig für Außenanwendungen
  • Heißhärtend

Die Alterung von Kunststoffprodukten hängt in hohem Maß von den Betriebs- und Umgebungsbedingungen ab.

Dauerlagerungsdiagramm über die Zeit bei unterschiedlichen Temperaturen

Arten der Alterung

Chemische Alterung (Nachpolymerisation)

Abbau durch Spaltung der Moleküle durch:

  • Hohe Temperaturen (thermisch)
  • Strahlung, z. B. UV
  • Sauerstoff und Ozon (oxidativ)
  • Agglomeration, z. B. Ausschwitzen (Weichmacher)
  • Wasser (Hydrolyse)
  • Mikroorganismen (mikrobiell)

Physikalische Alterung

  • Relaxation, Spannungsabbau
  • Nachkristallisation
  • Entmischung (Phasentrennung)
  • Weichmacherdiffusion

Alterungserscheinungen

  • Deformierung des Gegenstandes durch Rissbildung:
    • Spannungsrissbildung, z. B. Migration von kleinen Molekülen, Korrosion
    • Risse durch Sauerstoff oder Ozon, Oberfläche
    • Ermüdungsrisse durch Strukturveränderungen
    • Bruch durch Versprödung
  • Verfärbungen durch Oxidation oder UV
  • Messbare Veränderungen – mechanisch, optisch oder elektrisch
  • Veränderung des chemischen Verhaltens, z. B. der Chemikalienbeständigkeit oder des Diffusionsverhaltens
  • Abscheidung, z. B. Ausschwitzen des Weichmachers

Zur genauen Vorhersage der voraussichtlichen Lebensdauer sind geeignete zeitfraffende Tests durchzuführen.

Bestimmung des Temperaturindex TI nach DIN EN 60216-1: 

  • Änderungen der Materialeigenschaften, wie z. B. der Zugfestigkeit bei unterschiedlichen Temperaturen, bis 50 % des Anfangswertes erreicht sind
  • Zeit und Temperatur werden in ein thermisches Langzeitdiagramm nach Arrhenius übertragen und auf 20.000 Stunden extrapoliert

Arrheniusdiagramm der Zeit über die Temperatur zur Bestimmung des Temperaturindex