Elektrische
Eigenschaften
Die wichtigste Aufgabe einer Elektrovergussmasse ist es, die elektrische Funktion und Sicherheit einer vergossenen Baugruppe während ihrer gesamten Lebensdauer aufrechtzuerhalten.
Vergussmassen von Wevo sind aufgrund ihrer hohen elektrischen Festigkeit und dielektrischen Eigenschaften sowohl für den Verguss von Hochspannungsanwendungen als auch von Anwendungen im Nieder- und Mittelspannungsbereich (zum Beispiel Sensoren und Antennen) geeignet. Dank ihrer guten Isolationseigenschaften und geringen Verlustleistung im Betrieb tragen Vergussmassen dazu bei, die Leistung und Sicherheit elektrischer Komponenten zu erhöhen.
Typische Produkte
WEVOPUR PD 4 / WEVONAT 385
- Niedrige Dielektrizitätskonstante (ca. 3) bei unterschiedlicher Frequenz
- Weiches System mit Shore A 70
- Niedrige Viskosität bei der Verarbeitung
- Geringe Wasseraufnahme
WEVOPUR 71 / 40 M
- Hohe Durchschlagsfestigkeit
- Geringe Wasseraufnahme
- Hohe Reißdehnung
- Niedrige Verarbeitungsviskosität
WEVOPOX 8260 FL/60 / WEVODUR 1018/25
- Hohe Durchschlagsfestigkeit
- Geringer Schrumpf
- Hoher Tg
- Heißhärtend
Dielektrisches Verhalten einer Vergussmasse in Abhängigkeit von der Glasübergangstemperatur
Spannungsbereiche
Relative Dielektrizitätskonstante εr
Temperatur- und frequenzabhängige Stoffgröße, die als Indikator für das dielektrische Verhalten bzw. die dielektrische Ausrichtung der Vergussmasse in einem angelegten Feld fungiert. Je geringer der Wert, desto weniger reagiert das Isolationsmaterial auf ein bestehendes Feld (z. B. in einem Kondensator). Im Umkehrschluss hat dies eine bessere Isolationswirkung zur Folge. Vor allem in der Sensor- und Antennentechnik sind Vergussmassen gefragt, die frequenz- und temperaturabhängig keine signifikante Änderung der Dielektrizitätskonstante aufweisen.
Verlustfaktor tan δ
Kenngröße einer Vergussmasse, die beschreibt, wie viel Energie durch die Vergussmasse im Wechselfeld absorbiert und in Verlustwärme umgewandelt wird. Vergussmassen mit hohem Verlustfaktor eignen sich aus diesem Grund nicht als Isolierstoff bei Hochfrequenzanwendungen.
Oberflächenwiderstand
Der elektrische Widerstand, der den Stromfluss zwischen zwei auf der Oberfläche eines Isolators angebrachten Elektroden erschwert oder verhindert. Der spezifische Oberflächenwiderstand wird von verschiedenen Parametern beeinflusst. So spielen neben dem eigentlichen Isolierstoff z. B. auch die Luftfeuchtigkeit, die Messanordnung und Verunreinigungen auf der Oberfläche eine entscheidende Rolle. Die Einheit des Oberflächenwiderstandes und des spezifischen Oberflächenwiderstandes ist Ohm.
Durchgangswiderstand
Der Durchgangswiderstand beschreibt den Widerstand einer Vergussmasse (bzw. allgemein eines Isolators) gegen den Stromfluss durch selbige. Er wird häufig auch einfach als (elektrischer) Widerstand bezeichnet. Der Durchgangswiderstand wird in Ohm gemessen. Die Durchgangswiderstände vieler Isolatoren sind unabhängig von der angelegten Spannung und sind somit proportional zur Länge und umgekehrt proportional zum Querschnitt der stromdurchflossenen Vergussprobe.
Durchschlagsfestigkeit
Überschreitet die von außen an einen Isolator (Vergussmasse) angelegte Spannung seine Durchschlagsfestigkeit, kommt es zu einem Spannungsdurchschlag (Lichtbogen). Bezogen auf eine Vergussmasse, deren Aufgabe es ist, ein elektronisches Bauteil vor allem auch elektrisch zu isolieren, beschreibt die Durchschlagsfestigkeit also die elektrische Festigkeit im Hinblick auf den eingesetzten Spannungsbereich. So finden Polyurethane in der Regel Anwendung im Niederspannungsbereich (1–1,5 kV) sowie im Mittelspannungsbereich (1–50 kV), während Epoxidharze auch im Hochspannungsbereich (> 50 kV, z. B. in der Stromversorgung) zum Einsatz kommen.